Tierärztliche Gemeinschaftspraxis Sitterli&Schaffroth

Fütterung Katze

Tierärztliche Gemeinschaftspraxis Sitterli&Schaffroth

Besonderheiten der Verdauung bei der Katze:

Die Verdauung bei der Katze findet vor allem im Magen und Dünndarm statt. Sie konzentriert sich auf die Eiweiß- und Fettverdauung, weniger auf die Verwertung von Stärke, Zucker und Faser. Die Katze ist sehr stark abhängig von bestimmten Nährstoffen, die ihr Körper nicht (oder nicht ausreichend) selbst herstellen kann. Z.B. sollte immer darauf geachtet werden, dass im Katzenfutter Taurin enthalten ist. Da Taurin wasserlöslich ist, kann es durch Kochen aus dem Futter gelöst werden und steht somit der Katze nicht mehr zur Verfügung. Auch Arginin, Niacin, Vitamin D, Vitamin A und Arachidonsäure sollte im Futter enthalten sein.
Die Katze ist im Gegensatz zum Hund ein strikter Fleischfresser. Und eine erwachsene Katze verträgt keine Milch.
Besondere Sorgfalt bei der Fütterung sollte man bei Katzen walten lassen, die noch wachsen und bei trächtigen Katzen (die während der Trächtigkeit um bis zu 50% ihres Körpergewichts zunehmen können, was sie beim Säugen dann aber auch wieder verlieren). Bekommt eine Katze Trockenfutter, so setzt sie auch viel weniger Harn ab. Das kann eventuell zu Harnsteinen führen. Mag Ihre Katze ihr Fressen nicht, können Sie das Futter leicht anwärmen, oft ist dann die Akzeptanz besser.
Fertigfutter: enhält meist alle lebenswichtigen Stoffe für die Katze. Beim Nassfutter ist zwar sehr viel Wasser enthalten und man muss verhältnismäßig mehr füttern, jedoch sind darin dafür weniger Konservierungsstoffe als in vielen Trockenfutterarten.

Ursachen für Erkrankungen:
  • Magenblähung:
    Eine Magenblähung kann durch die Kombination verschiedener Faktoren entstehen. Bekommt die Katze unverträgliche Stoffe oder eine zu große Menge an pflanzlichen Eiweiße, Kohlenhydraten und Mineralstoffen und hat zusätzlich eine gestörte Magenmotorik oder eine zu starke oder zu schwache Absonderung von Magensäften, kann es zur Magenblähung kommen. Die Stoffe werden nicht richtig verdaut und nicht weitertransportiert und sorgen für eine starke Gasproduktion durch Gärung.
  • Durchfall:
    Durchfall kann entstehen durch Milch- oder Rübenzucker oder nicht aufgeschlossene Stärke. Erwachsene Katzen können im Gegensatz zu kleinen Katzenwelpen den Milchzucker der Kuhmilch nicht mehr spalten. Dieser ungespaltene Milchzucker zieht Wasser in den Kot, macht diesen weich bis wässrig und verursacht somit Durchfall. Nicht aufgeschlossene Stärke bzw. Stärke in zu großer Menge überfordert die begrenzte Anzahl von Enzymen im Körper der Katze, welche Kohlenhydrate abbauen können. Reicht die Anzahl nicht aus, so können nicht alle Kohlenhydrate verdaut werden und lösen eventuell Durchfall aus. Rohes Eiweiß und rohe Sojabohnen können ebenfalls für Durchfall verantwortlich sein.

spezielle Diäten
  • bei Futtermittelallergien
    Symptome dafür können Durchfall, Erbrechen oder Hauterkrankungen sein. Eine solche Allergie kann auch ganz plötzlich auftreten, nachdem die Katze schon jahrelang das gleiche Fressen bekommen hatte. Die Antikörper gegen Inhaltsstoffe im Futter entwickeln sich erst nach einer gewissen Zeit.
    Möchte man herausfinden, ob die Katze gegen das Futter allergisch ist, macht man eine sogenannte Eliminationsdiät. Die Katze bekommt besonderes Eiweiß, z.B. Haifleisch, Pferdefleisch oder Kaninchen. D.h. diese Nahrungsmittel waren auf keinen Fall im bisherigen Futter. Bessern sich die Symptome, macht man eine sogenannte Provokationsprobe. Die Katze bekommt ihr altes Futter und treten dann die Symptome wieder auf, kann man mit Sicherheit sagen, dass sie gegen das Futtermittel allergisch ist. Entweder kann man dann weiterhin für die Katze kochen oder ein spezielles Futter mit besonderen Eiweißen(bzw. durch ein bestimmtes Verfahren zerkleinerte Eiweiße) geben. Diese werden vom Körper nicht mehr als Allergene erkannt. Zusätzlich sind Stoffe enthalten, welche die Darmschleimhaut schützen, Entzündungen der Haut entgegenwirken können und die Gesundheit der Haut unterstützen.
  • bei chronischem Nierenversagen (CNI)
    Symptome können Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, vermehrter Durst und Harnabsatz und Erbrechen sein. Ursache dafür ist, dass die Niere langsam ihre Fähigkeit verliert, die Abfallprodukte des Körpers auszuscheiden. Diese Stoffe sammeln sich im Blut an und führen unter anderem zu Erbrechen. Durch die gestörte Filtrationsleistung der Niere gelangen Proteine über die Niere in den Urin. Diese Proteine fehlen dem Körper. Je mehr Proteine die Katze bekommt, desto mehr scheidet sie aber auch wieder aus. Deshalb ist eine Diät proteinarm. Das ist ein Kompromiss zwischen Bedarf und Nierenschädigung durch Ausscheidung der Eiweiße.
    Solch eine Nierendiät ist besonders gut verdaulich und enthält weniger Phosphor und Kochsalz, um die Niere zu entlasten. Es enthält zusätzlich Stoffe, die bei dieser Krankheit über die Niere verloren gehen. Die essentiellen Fettsäuren wirken gegen eine Entzündung und unterstützen die Niere. Das Futter ist sehr energiereich und wird meist sehr gerne gefressen. Auch bei der CNI gilt: der Katze unbedingt genügend Wasser zur Verfügung stellen und eventuell mit Tricks arbeiten.
  • bei Harnsteinerkrankungen
    Symptome sind oft Probleme beim Harnabsatz bis hin zur Anurie, d.h. das Tier kann überhaupt keinen Harn mehr absetzen. Harnsteine bestehen häufig aus Struvit oder Kalziumoxalat. Struvitsteine können aufgelöst und deren Bildung verhindert werden, indem man durch die Fütterung einen optimalen pH-Wert im Urin schafft. Die Bildung von Kalziumoxalatsteinen kann man einschränken, indem man der Katze ein Futter gibt, das sehr wenig Kalzium und Oxalat enthält.
  • bei Erkrankungen der Magen-Darm-Traktes
    Symptome sind Durchfall und Erbrechen. Wenn sich der Durchfall innerhalb kurzer Zeit nicht bessert, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Zusammen mit einer entsprechenden Therapie kann ein spezielles Futtermittel die Darmflora verbessern. Es ist besonders leicht verdaulich, um den Magen-Darm-Trakt nicht zu sehr zu belasten. Außerdem enthält es keinen Milchzucker, da erwachsene Katzen diesen nicht verwerten können und Milchzucker somit zu Durchfall führen kann. Auch bei chronischen Erkrankungen des Verdauungstraktes kann dieses Futter helfen.
  • bei Zuckerkrankheit
    Unterstützend zur Insulin-Therapie empfiehlt es sich, ein besonderes Futtermittel zu geben. Es enthält spezielle Nährstoffe, die Tiere mit Diabetes wegen ihres gestörten Stoffwechsels sonst nicht genügend aufnehmen könnten. Ihre Katze wird wieder munterer und verliert nicht so viel Gewicht.
  • in der Genesungsphase
    Hier gibt es Futter, das mit extra vielen Vitaminen und Mineralien angereichert ist, um Ihr geschwächtes oder abgemagertes Tier schnell und gezielt wieder aufzubauen. Es enthält außerdem Stoffe, welche die Abwehr Ihrer Katze stärken. Um möglichst viel Kraft für die Regeneration des Körpers zu haben, schläft Ihre Katze wahrscheinlich sehr viel. Falls Ihr Tier nicht fressen möchte, ist es gut, wenn Sie es dazu ermuntern können, doch etwas zu sich zu nehmen.
  • bei Übergewicht
    Viele Katzen werden als Hauskatzen gehalten und bekommen im Verhältnis zu ihrer Bewegung zu viel zu essen. Hat die Katze einmal Übergewicht, kann sich das sehr nachteilig auf ihren Gesundheitszustand auswirken (Zuckerkrankheit, Gelenkserkrankungen, verminderte Lebensdauer ..). Spezielle Futtermittel enthalten alle Nährstoffe, welche die Katze braucht, aber wenig Fett. D.h. Sie können ihre Katze mit der gewohnten Futtermenge sättigen, sie erhält aber weniger Energie über dieses Futter, was zu Fettabbau führt. Falls möglich, sollte darauf geachtet werden, dass die Katze bei einem Freigang nicht von anderen gefüttert wird oder Mäuse fängt.