Tierärztliche Gemeinschaftspraxis Sitterli&Schaffroth

Meerschweinchen

Tierärztliche Gemeinschaftspraxis Sitterli&Schaffroth
MeerschweinchenWilde Meerschweinchen leben in Südamerika in kleinen Gruppen und wohnen in flachen Erdhügeln. Unsere im Haus gehaltenen Meerschweinchen sind hauptsächlich während der Dämmerung und in der Nacht fit. Sie kommunizieren über eine Art Pfeifen und Schnattern, was eine beachtliche Lautstärke erreichen kann. Es ist somit nicht sehr ratsam, in einem Raum mit Meerschweinchen zu schlafen.

Meerschweinchen werden im Schnitt ca. 6 Jahre alt, können aber durchaus auch über 10 Jahre alt werden. Man kann Meerschweinchen in kleinen Gruppen halten. Sind mehr als 2 männliche Tiere dabei, kann es zu Rangordnungskämpfen kommen.

Auch die Zähne von Meerschweinchen wachsen 1-2mm pro Woche. Deshalb ist es sehr wichtig, dass sie ständig genügend Heu zum Abreiben der Zähne bekommen. Das Meerschwein hat wie das Kaninchen nur eine dünne Magenmuskelschicht. Der Weitertransport des Nahrungsbreis in den Darm erfolgt also auch nur durch Nachschub von Futter. Rohfaser wie Heu wird im Blinddarm durch Mikroben abgebaut und verwertet. Meerschweine fressen also die ganze Zeit kleine Portionen vor sich hin, dazu sollten sie auch die Möglichkeit haben. Außerdem verwerten auch Meerschweinchen - so wie Hasen - ihren ersten Kot. Sie nehmen ihn direkt vom After auf und fressen ihn, damit er nochmals verdaut und verwertet werden kann. Wird dieser Kot ein zweites Mal ausgeschieden, wird er für das Meerschwein wertlos. Fehlt dem Meerschweinchen die Möglichkeit, den ersten Kot zu fressen, kann es zu schweren Mangelerscheinungen kommen. Nicht so gut für den Körper ist Löwenzahn, da er sehr viel Kalzium enthält. Überschüssiges Kalzium scheidet das Meerschwein über die Niere aus. Bekommt das Meerschwein viel Löwenzahn, kann das viele Kalzium in der Niere oder Harnblase zu Steinen führen. Ganz wichtig zu wissen ist, dass Meerschweinchen - im Gegensatz zu anderen Tieren - Vitamin C nicht selbst herstellen können (so wie der Mensch auch). Sie sollten das Vitamin C also über ihr Futter erhalten. Viel Vitamin C ist zum Beispiel im Gras enthalten.

Meerschweinchen sind aktiv, brauchen also relativ viel Platz. Die Einstreu sollte eine dicke Schicht aus Sägespänen, Stroh und Heu sein. Ist die Schicht nicht dick und weich genug, können Ballengeschwüre auftreten. Meerschweine nagen sehr gerne, wichtig zu wissen ist aber, dass Tannenhölzer für Nagetiere giftig sind! Da sie bei Gefahr flüchten, brauchen sie dringend einen dunklen Unterschlupf, in dem auch alle Tiere Platz haben.

Ab etwa dem 30. Lebenstag kann ein weibliches Meerschweinchen alle 14-18 Tage begattet werden. Die Trächtigkeitsdauer ist durchschnittlich 68 Tage, kann aber etwa eine Woche früher oder später enden. Die Neugeborenen sind völlig fertig entwickelt. Sogar die Milchzähne werden im Mutterleib durch die bleibenden Zähne ausgewechselt.